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1 BGB wird dieser Aspekt im Kontext von Kindeswohlgefährdung bisher nur randständig behandelt. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich mangelnde Förderung und Anregung nahezu durchgängig in chronischen Prozessen manifestieren. Zudem ist häufig schwer festzustellen, welche Bedeutung Anlage und Umwelt im Einzelfall bei Entwicklungsrückständen und kognitiven Defiziten zukommt (Kindler 2006b). Umso mehr Aufmerksamkeit verdient es grundsätzlich, wenn ein Kind den Umgang ablehnt.Deshalb sind zunächst die Gründe zu prüfen, die zu diesem geäußerten Kindeswillen führen (Gespräche, Anhörung etc.).
Erziehungsfähigkeit durch Förderkompetenz, Bindungstoleranz und Kooperation
Auch eine schwere körperliche Erkrankung eines Elternteils kann unter ungünstigen Umständen Beständigkeit in der Erziehung sehr erschweren und gleichzeitig die Erziehungsanforderungen infolge der emotionalen Belastung des Kindes steigern. Dies zeigt sich etwa daran, dass Kinder körperlich kranker Eltern als eine Risikopopulation hinsichtlich der Entwicklung psychiatrischer Störungen gelten (Riedesser & Schulte-Markwort 1999), wobei eine Unterteilung nach der Art der körperlichen Erkrankung sinnvoll ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die gesellschaftlichen Herausforderungen, die das Erziehungshandeln beeinflussen können. Autotermer Ökonomische Unsicherheiten oder mangelnde soziale Unterstützung können die Qualität der Erziehung beeinträchtigen.
Erziehungspsychologie: Bedeutung von Erziehung und Förderung für das Kindeswohl (Regelvermittlung)
Verändern sich nun auch die oben genannten Bereiche für ein Kind, können sich Stressoren summieren, Bewältigungskompetenzen mindern und Fehlanpassungen des Kindes hervorrufen. In der Erkenntnis, wie bedeutsam der Erhalt emotionaler Bindungen für einKind ist, findet das Kriterium der Bindungstoleranz seine Berechtigung. Bindungstoleranz im elterlichen Trennungskonflikt bezieht sich in der Regel auf die emotionale Beziehung des Kindes zum anderen Elternteil.
Wenn das Kind sich also immer wieder weigert, die Schuhe anzuziehen, bevor es zum Kindergarten geht, sollten die Eltern jedes Mal auf dieselbe konsequente Weise reagieren. Inkonsequente Strafen gegenüber dem Kind sind hingegen nicht hilfreich, um eine Verhaltensänderung herbeizuführen. Das Erziehungsverhalten, welches diese Ziele und Einstellungen umsetzt und dabei stets dem Kindeswohl dient.
4.2 Zeigt der Elternteil ein Mindestmaß an Interesse und Engagement bei der Vermittlung von Regeln und Werten?
Darüber hinaus ermöglichen Eltern ihren Kindern durch ein positives Vorbild sowie durch klare Regeln und verlässliche Absprachen eine Orientierung. Ein eindeutig und zuverlässig Grenzen setzendes Erziehungsverhalten fördert die Übernahme von sozialen Normen sowie die Entwicklung eines angemessenen Sozialverhaltens (Petermann 2017). Dieses Erziehungsverhalten zeichnet sich durch kontinuierliche differenzierte positive und negative Rückmeldungen, die mit dem gezeigten Verhalten des Kindes verknüpft sind. Hilfen zur Erziehung und Elternbildung sind aus dem Sozialstaatsprinzip erwachsende freiwillige Maßnahmen, die Eltern darin unterstützen, eine solch förderliche Rolle zu spielen. Der Wille des Kindes kann mit Dettenborn (2001, S. 63), als die altersgemäßstabile und autonome Ausrichtung des Kindes auf erstrebte, persönlichbedeutsame Zielzustände verstanden werden.
Daher ist es entscheidend, dass Eltern über das nötige Wissen und die Ressourcen verfügen, um kontraintuitive Situationen effektiv zu meistern. Indem sie reflektiert und bewusst handeln, können Eltern die Erziehungsfähigkeit stärken und somit das Wohl des Kindes nachhaltig fördern. Die Erziehungsfähigkeit bezeichnet die Fähigkeit von Eltern, ihre Kinder angemessen zu fördern und zu betreuen.
Kinder in diesem Alter spielen zwar sehr gerne mit Gleichaltrigen, gleichzeitig möchten sie weiterhin mit Erwachsenen spielen und von ihnen lernen. Eltern mit Lernschwierigkeiten sind diesbezüglich häufig unsicher, zudem ist ihnen nicht bewusst, wie wichtig die Beschäftigung mit dem Kind ist oder sie möchten nicht mit ihren Kindern spielen (zum Beispiel die Rolle der Kundin beim Einkaufen spielen übernehmen oder Ähnliches). Die achte Leitlinie gibt einen Überblick über die grundlegenden kindlichen Bedürfnisse. Orientiert an den Entwicklungsphasen von der frühen Kindheit bis ins junge Erwachsenenalter werden Anforderungen an Eltern und an die Unterstützung durch die Begleitete Elternschaft hergeleitet. Erziehungsfähigkeit beschreibt somit eine prozesshafte Interaktion, indem Ursache und Wirkung eine zentrale Rolle spielen. Grundsätzlich ist eine Vielfalt verschiedenen Erziehungsverhaltens zu tolerieren, sofern sie nicht die Grundbedürfnisse des Kindes verletzen oder dessen Fähigkeiten nicht beachtet werden.
Nähe, Empathie, Verfügbarkeit und Verlässlichkeit in einer liebevollen Beziehung muss eine Bezugsperson bieten, um das kindliche Bedürfnis nach sozialer Bindung zu erfüllen. Die ersten Bindungserfahrungen eines Menschen prägen das zukünftige Bindungsverhalten und den Umgang mit anderen Menschen. Durch Konstanz und Verlässlichkeit von Bindungspersonen werden Konzentration und Aufmerksamkeit gefördert. Damit hat soziale Bindung auch einen wichtigen Einfluss auf die geistige Entwicklung.
- Dies schafft eine glaubwürdige Botschaft, die für die Kinder nachvollziehbar und authentisch ist.
- Sie beinhalten also Erwartungen und Forderungen an das Kind und die Entwicklung des Kindes.
- Petermann und Petermann haben verschiedene Studien und Konzepte zur Erziehungskompetenz ausgewertet und zu sechs Komponenten der Erziehungskompetenz zusammengefasst, denen bestimmte Merkmale zugeordnet sind.
- Die Erziehungsfähigkeit bezeichnet die Fähigkeit von Eltern, ihre Kinder angemessen zu fördern und zu betreuen.
- Eine Schwierigkeit dabei ist, dass Eltern oft sehr unterschiedliche Kompetenzen haben, so sind beispielsweise Mütter oft eher emotional kompetent während Väter eher leistungsorientiert oder interessantere Spielpartner sind.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Eltern bei der Entwicklung von Feinfühligkeit und dadurch beim Aufbau einer sicheren Bindung zu unterstützen. Ein geringes Maß an Informiertheit über Entwicklung, Stärken, Interessen, Probleme und Wünsche eines Kindes kann Hinweise auf ein eingeschränktes Erziehungsengagement liefern. Ebenso kann eine sehr lückenhafte Informiertheit über Kontakte zu Gleichaltrigen, Freundschaftsbeziehungen sowie Aufenthaltsorte eines Kindes als Indiz dafür gelten, dass das Erziehungsengagement schwach ist. Schließlich muss im Gespräch mit Eltern ein Mindestmaß an (innerer) Auseinandersetzung mit der Erziehungsaufgabe erkennbar sein. Dies betrifft die alltäglichen Herausforderungen im Leben mit Kindern verschiedener Altersgruppen, besonders aber den Umgang mit von Eltern selbst wahrgenommenen Schwächen bzw. Gradmesser für ein Mindestmaß an Nachdenken über ein Kind und dessen Erziehung sind nicht die oft sehr ausdifferenzierten Vorstellungen von Mittelschichtseltern, die sich häufig einem Modell intensiver Elternschaft (Hays 1996) verschrieben haben.
Pathologischen Mediennutzung gesprochen (d. h. mehrere Stunden am Tag, s. a. van Egmond-Fröhlich et al. 2007; Zemp & Bodenmann 2015). Abgesehen davon, dass der Fernsehkonsum von Kindern und Eltern korrespondiert, berichten bislang vorliegende Studien weitgehend übereinstimmend, dass ein erhöhter Fernsehkonsum mit deutlichen negativen Effekten auf die kognitive, soziale und persönliche Entwicklung einhergeht (Bak 2010). Grundsätzlich gilt bei der Willensäußerung eines Kindes, den getrennt lebenden Elternteil nicht sehen zu wollen, dass dieser Kindeswille zwar maßgeblich, aber nicht allein entscheidungserheblich sein kann.
Eine Schwierigkeit dabei ist, dass Eltern oft sehr unterschiedliche Kompetenzen haben, so sind beispielsweise Mütter oft eher emotional kompetent während Väter eher leistungsorientiert oder interessantere Spielpartner sind. Die emotionale Bindung des Kindes zu den Elternteilen spielt bei Sorgerechtsentscheidungen immer eine Rolle, da diese einen großen Einfluss auf das Kindeswohl im Allgemeinen und die weitere Entwicklung des Kindes hat. Dieses Wissen kann beispielsweise von den eigenen Eltern übertragen oder sich durch Literatur oder Austausch mit anderen angeeignet worden sein. Leistungsorientierung oder Kreativität sein, Individualität, soziale Konformität oder Bildung. Sie beinhalten also Erwartungen und Forderungen an das Kind und die Entwicklung des Kindes. Trotz der eingangs beschriebenen Bedeutung elterlicher Förderung für die kognitive Entwicklung und der ausdrücklichen Erwähnung des „geistigen Wohls“ von Kindern im § 1666 Abs.